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Über Krieg
prosa [ ]
Aus "Billiard um halb zehn"

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por [Heinrich_Böll ]

2004-07-14  | [Este texto, tienes que leerlo en deutsch]    |  Inscrito en la biblioteca por Mihai Popeti



Laß doch die Scherze; nach Verdun war es eigentlich mit diesen Scherzen vorbei; da sind die letzten Kavaliere - gefallen, zu viele Kavaliere, zu viele Liebhaber auf einmal - zu viele junge guterzogene Leute; hast du dir mal ausgerechnet, wieviel Pädagogenschweiß da innerhalb von ein paar Monaten verschwendet worden ist? Umsonst! Warum seid ihr nie auf die Idee gekommen gleich nach der Gehilfenprüfung oder nach der Abiturientenprüfung ein Maschinengewehr auf dem Flur der Handwerks- oder Handelskammer, auf dem Flur des Gymnasiums aufzustellen und die jungen Männer mit dem strahlenden >Bestanden< im Gesicht totzuschießen? Du findest das übertrieben? Nun, dann laß dir sagen, das Wahrheit reine übertreibung ist; ich hab mit der Abiturientia 1905, 1906, 1907 noch getanzt und Kommers gefeiert mit diesen Mützenträgern und Biertrinkern - aber von den drei Jahrgängen ist mehr als die Hälfte bei Verdun gefallen. Was denkst du wohl was aus der Abiturentia 1935, 1936, 1937 übriggeblieben ist; oder 1941, 1942 - such dir einen Jahrgang aus; und fang doch nicht wieder an zu zittern, ich wusste ja gar nicht, wie bange so ein alter General sein kann. Laß das doch sein: Hände auf meine Hände legen - wie ich heiße? merk dir: nach so was fragt man hier nicht, hier hat man keine Visitenkarte, hier trinkt man nicht Schmollis miteinander, hier duzt man sich ungefragt, hier weiß man, daß alle Menschen Brüder sind, wenn auch feindliche Brüder [...] leg alle deine bürgerlichen Vorurteile ab, hier herrscht die klassenlose Gesellchaft; und beklage dich nicht über den verlorenen Krieg. Mein Gott, habt ihr ihn tatsächlich verloren, zwei schon hintereinander? Einem wie dir hätte ich sieben verlorene Kriege gewünscht! Nun, hör mit dem Flennen auf; mir ist's wurscht, wieviele Kriege du verloren hast; verlorene Kinder, das ist schlimmer als verlorene Kriege; du kanns hier im Denklinger Sanatorium ministrieren, eine höchst ehrenvolle Beschäftigung, und rede mir nicht von der deutschen Zukunft; ich hab in der Zeitung glesen: die deutsche Zukunft ist genau abgesteckt. Wenn du schon weinen mußt, dann weine nicht so weinerlich; Unrecht haben sie auch dir getan, deine Ehre angetastet? Was nützt einem schließlich Ehre, wenn jeder Fremdling daran kratzen kann, nicht wahr? Aber nun sei zufrieden, in dieser Klapsmühle hier bist du gut untergebracht, hier werden alle Komplexe respektiert; das ist nur eine Preisfrage: wenn du arm wärst, gäbe es Senge und kaltes Wasser, aber hier wird jedes Spielchen mitgespielt, du hast sogar Ausgang, kannst in Denklingen ein Bier trinken gehen; du brauchst nur >Schußfeld< zu rufen, Schußfeld für die zweite, Schußfeld für die dritte Armee, und irgend jemand wird dir >Jawohl, Herr General< antworten; Zeit wird nicht als Ganzes, nur im Detail verstanden, sie darf hier nie zu Geschichte werden, verstehst du? Ich will dir gern glauben, daß du meine Augen schon gesehen hast, bei jemand, der eine rote Narbe überm Nasenbein trug, ich will dir glauben, aber solche Angaben und solche Zusammenhänge sind hier unerlaubt; hier ist immer heute, heute ist Verdun, heute ist Heinrich gestorben, Otto gefallen, heute ist der 31.Mai 1942, heute flüsterte mir Heinrich ins Ohr: Vorwärts mit Hurra und Hindenburg; du hast ihn gekannt, hast ihm die Hand gedrückt, oder vielmehr er dir; [...]

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